Freitag, 10. Juli 2015

Übernachtung im Kindergarten

Heute ist ein aufregender Tag für uns alle!
Fräulein Y. steht die Übernachtung im Kindergarten an und danach ist sie offiziell ein kleines Schulkind.
Endlich ist der lang ersehnte Tag da. Und plötzlich ist es schon heute und ich fühle mich so unvorbereitet...
Die Kinder haben auch schon die ganze Woche ein kleines Theaterstück für uns Eltern vorbereitet und einstudiert, die sie uns dann am Samstag morgen vorführen werden.
Da der Kindergarten einen christlichen Träger hat, ist es natürlich eine biblische Geschichte.
Alles andere ist natürlich streng geheim und darf nicht verraten werden.
Wir werden also erst am Samstag erfahren, was die Kinder sich zum Essen gewünscht haben und was sie abends gemacht haben, ob Schatzsuche, Lagerfeuer oder eine Gruselgeschichte erzählen.
Fräulein Y. ist auch schon total aufgeregt und meinte gestern abend im Bett, ob sie denn auch zu Hause schlafen dürfte, weil sie befürchtet, dass sie im Kindergarten nicht schlafen kann.
Die ganze Geschichte beschäftigt sie unheimlich. Es hat sie beruhigt, dass sie jederzeit zu Hause anrufen kann und abgeholt wird. Auch nachts, wenn sie nicht schlafen kann.
Ihre Tasche hatte ich gestern aufgrund von Zeitdruck alleine packen müssen, aber sie hatte die Tasche heute morgen mit ihren persönlichen Utensilien noch vervollständigt. Somit haben wir alles Nützliche und alles Nötige eingepackt!
Der Papa musste sich heute morgen schon von ihr verabschieden, da sie nach dem Kindergarten nicht nochmal nach Hause kommt. Und ich darf mich heute nachmittag von ihr verabschieden.
Obwohl ich dem Ereignis recht ungezwungen entgegen sehe, bin ich doch etwas aufgeregt, je mehr der Zeitpunkt näher rückt. Auch hoffe ich, dass Mister M. es akzeptiert, dass seine große Schwester nicht mit uns nach Hause kommt und er sie erst morgen früh wieder sieht.
Er scheint, was Schlafangelegenheiten angeht, am Ritualbewussten von uns allen zu sein. Der Papa darf nicht im Bett mitliegen und er liegt in der Mitte zwischen Schwester und Mama. Und alle kuscheln sich gezwungenermaßen ganz dicht aneinander :D.
Fräulein Y. hat schon des öfteren woanders geschlafen, daher denke ich, wird sie sich im Kindergarten ganz gut zurecht finden.
Aber sie ist so aufgeregt, dass ihr Bauch kribbelt und sie mir morgens ein paar Mal Tschüss sagen musste, bis ich endlich gehen durfte.
Auch vor der Aufführung hat sie etwas Bammel, da sie ungerne vor einer großen Menschenmenge spricht. Sie hatte daher wohl auch nur eine Nebenrolle in dem Stück bekommen, wo sie sich ganz wohl mit fühlt. Und den Text dazu hatte ich heute morgen auf die Schnelle mit ihr im Auto geübt.
Aber das hat sie super hinbekommen, es sind auch nur 2 Sätze!

Ich denke, ich werde mit den Kindern nach dem Kindergarten noch kurz ein Eis essen gehen, wenn die nicht direkt da bleiben dürfen. Das nimmt ihr evtl. auch ein bisschen die Aufregung!

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Edit: Bei der Verabschiedung kamen ihr plötzlich doch die Tränen und sie wollte bei mir bleiben.
Ich vermute, ich war einfach etwas zu lange da geblieben, da Mister M. noch in der Puppenwohnung spielen wollte. Da die anderen Kinder dann etwas wuseliger wurden und die Erzieher etwas planlos im Flur standen, da noch nicht alle Kinder da waren, überkam ihr die Unsicherheit und sie wollte wieder zu ihrer Mama flüchten. Victoria, ihre Erzieherin versprach ihr dann die ganze Zeit bei ihr zu bleiben. Das gab ihr dann wieder etwas Halt und sie konnte sich von mir lösen. Mit etwas Tränen in en Augen sagte sie mir dann noch Tschüss, blieb aber neben Victoria sitzen. Sie hatte die Nacht im Kindergarten dann auch super überstanden und fand es sogar sehr traurig, dass die Übernachtung und die offizielle Verabschiedungszeremonie vorbei ist. Mir wurde auch versichert, dass plötzlich alles gut war, als ich aus der Tür verschwand und sie sich auch problemlos in der Gruppe wiederfand.
Der Kindergarten hatte sich sehr viel Mühe gegeben und jedem Kind ein kleines Geschenk zu deren Entwicklungsmappe überrecht. Es wurde auch für jedes Kind eine kleine persönliche Ansprache gehalten, wie sie im Kindergarten waren.
Es waren rührende Ansprachen dabei, wo es den Eltern richtig warm ums Herz wurde.
Nach dieser Zeremonie bedauer es um so mehr, dass wir den Kindengarten verlassen werden.
Aber es gibt immer ein Zeitpunkt, wo ein neuer Lebensabschnitt anfängt und man das gute alte loslassen muss. :)

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