Donnerstag, 3. Dezember 2015

Adventskalenderzeit

Dieses Jahr haben wir uns einen fertigen Adventskalender für die Kinder besorgt, da wir nicht die Zeit hatten einen selbst zu basteln.
So richtig in Weihnachtsstimmung sind wir auch noch nicht. Aber diese Adventskalender sind schon eine tolle Sache, da die Kinder morgens viel motivierter sind morgens aufzustehen. Mit voller Begeisterung wird morgens der Schokokalender von den Großeltern aufgemacht und nach der Schule / dem Kindergarten der Spielzeugkalender.




Das ist momentan leider das einzig weihnachtliche in unserer Wohnung.
Mal schauen, ob ich es morgen schaffe die Weihnachtsdeko raus zu holen. :)

Samstag, 14. November 2015

Mister M.'s erste Einladung zu Freunden

Heute war ein aufregender und schöner Tag für meinen kleinen Mann. Er wurde das erste Mal zu einer Kindergartenfreundin nach Hause eingeladen. Glücklicherweise hat Mister M. sich recht schnell im Kindergarten eingelebt und auch schon Freunde zum Spielen gefunden. Mit den Eltern der Kinder habe ich nicht viel zu tun, da ich nicht viel Zeit habe während der Bring- und Abholzeiten mit ihnen zu reden. Umso mehr freue ich mich, dass er von sich aus den Anschluss zu den Kindern dort findet.
Er spielt im Kindergarten auch hauptsächlich mit den älteren Kindern, anstatt mit gleichaltrigen. Die einzige 3-jährige mit der er sich gut versteht heißt Greta, auch liebevoll Greti von ihm genannt. Sie ist wohl die einzige von den jüngeren, die ihm kräftemäßig gewachsen ist. Und die Erzieher erzählten mir, dass sie auch die einzige ist auf die er hört. Sie hatte bereits einige Wochen vor den Herbstferien angefragt, ob Mister M. sich mit ihr nachmittags zum Spielen verabreden möchte. Ich kam aber zeitlich nicht dazu, also sprach ich ihre Mutter nochmal nach den Ferien darauf an und wir einigten uns auf den Freitag. Sie nahm ihn auch direkt vom Kindergarten mit nach Hause und ich holte ihn gegen 18 Uhr wieder ab.
Die beiden hatten sehr schön miteinander gespielt. Ihm hat es dort so gut gefallen, dass er sich darüber geärgert hatte, dass ich ihn wieder abhole undwollte mich wegschicken, er fing dann an zu weinen und sich gleichzeitig zu ärgern und weinte bis nach Hause.
Greta's Mama hatte mir erzählt, dass Mister M. im Kindergarten etwas irritiert geschaut hatte, als er mit ihr gehen sollte, da er der Meinung war, dass ich ihn im Kindergarten abhole und zu Greta bringe. Als sie ihm dann den Ablauf erklärte, willigte er doch noch ein, mit ihr zu kommen.
Bei denen zu Hause konnten die Kinder erstmal ausgiebig im Garten spielen, danach haben sie sich in Greta's Zimmer gemütlich gemacht und ganz ruhig und harmonisch miteinander gespielt. Mister M. erzählte mir, dass sie mit Lego gespielt hatten. Am liebsten wollten die beiden bis zum nächsten Tag zusammen sein und Mister M. schluchzte auf dem Heimweg, dass er mit seiner Greti frühstücken wollte.

Ich bin sehr froh darüber, dass er eine kleine Freundin gefunden hat und die beiden sich innig gern haben. Da sie auch relativ in der Nähe wohnt, können sie sich auch öfter nachmittags treffen.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Resümee nach 1 Monat Schule - Eine Berg- und Talfahrt der Gefühle

Mir ist gar nicht mehr bewusst, dass ein Schulanfang so aufregend sein kann.
Wir hatten in den 4 Wochen Höhen und Tiefen mit Fräulein Y. erlebt.
Die ersten 2 Wochen lief der Schulbesuch sehr gut. Sie ging problemlos zur Schule und teilte uns auch immer nach der Schule mit, was sie alles gemacht hatte.
Plötzlich fing sie an, sich zu weigern zur Schule zu gehen und sagt, dass die Schule doof sei.
Einen Grund konnte sie uns nicht nennen, außer dass sie zu Hause bei den Eltern bleiben wolle.
Es bedrückt sie so sehr, dass sie jeden Morgen anfing zu weinen und zu flehen, nicht zur Schule gehen zu müssen.
Wir hatten auch schon das Gespräch zu ihrer Klassenlehrerin gesucht. Die Klassenlehrerin hat nun ein kleines Sternebuch für sie erstellt mit einem Belohnungssystem. Wenn sie ohne weinen in die Klasse geht, bekommt sie ein Sternchen und kann bei 10 gesammelten Sternchen eine Spielstunde für die Klasse gewinnen.
Das Sternebuch hatte ihr anfangs auch viel Mut gemacht und stolz suchte sie sich ein Sternchen aus und klebte es in ihr Büchlein.
An manchen Tagen erzählte sie nach der Schule auch stolz, wieviele Sternchen sie schon hat. Aber an anderen Tagen war ihr das Sternchenbuch egal und sie fing wieder an zu weinen.
An mangelnder Freundschaft liegt es nicht, auch wenn sie sich etwas unsicher fühlt, da sie noch nicht alle Kinder in ihrer Klasse kennt. Sie hat 2 Kinder, mit denen sie täglich spielt und die Klassenlehrerin teilte mir auch mit, dass das Weinen sofort aufhörte, sobald der Unterricht anfing.
Der Übergang von zu Hause zur Schule würde sie wohl sehr traurig machen und sie fühlt sich unsicher und haltlos.
Zugegeben ist es in der Schule auch sehr laut und wuselig. Da kann ich verstehen, warum sie sich von den tobenden Kindern einschüchtern lässt.
Wenn wir ankommen, kommt auch immer ihre Freundin und holt sie an der Klassentür ab, um dann mit ihr zu spielen. Nun haben wir auch ein erstes Nachmittagstreffen für die beiden abmachen können.
Beide Kinder freuen sich auch schon sehr, wenn die Freundin zu uns kommt und ich hoffe, dass Fräulein Y. sich durch die nachmittaglichen Verabredungen sicherer und selbstbewuster fühlt.
Ich hatte auch schon eine Familienberatung kontaktiert und letzte Woche mein erstes Gespräch mit einer Psychologin gehabt. Ich muss sagen, dass dies für mich anfangs sehr befremdlich war, da ich nicht wusste, was auf mich zu kommt und über was ich genau mit ihr reden sollte, damit sie mir gute Tipps geben kann. Aber die Psychologin war sehr nett und das Gespräch verlief sehr entspannt und ungezwungen. Meine Befürchtung, Fräulein Y. würde an einer Schulphobie leiden, konnte sie zum Glück nicht bestätigen. Sie meinte aber, dass Fräulein Y. aufgrund unserer 2-gleisigen Erziehungsweise (da mein Mann und ich unsere Kinder anders erziehen 'wollen' und somit gegenseitig ein Bein stellen) verunsichert ist und ihre Handlungen dementsprechend darauf aufbaut, selbst keine Verantwortung übernehmen zu wollen. Auch fehle ihr die eigene Körperwahrnehmung und sie fühlt sich schwach und verletzlich.
Da die meisten Schulkinder groß, stark und offensiv sind, fühlt sich unsere Tochter ziemlich klein und eingeschüchtert. Das mag wohl der Grund sein, warum sie morgens nicht gerne zur Schule geht.
Sobald sie gefühlt "angekommen" ist, ist dann alles gut und sie genießt das Lernen und Spielen in der Schule. Das merken wir auch immer, wenn wir sie aus dem Kinder Club abholen.
Die Psychologin empfiehlt uns daher, ihr morgens das Gefühl zu vermittelt, dass die Schule spannend ist und ihr kleine Aufgaben geben, die sie für uns machen kann (z.B. ein paar englische Worte merken, die sie uns dann beibringen kann).
Sie soll nicht das Gefühl bekommen, dass die Schule eine Pflicht ist, was wieder auf Arbeit und Anstrengung zurück zu führen ist.
Der wichtigste Punkt aber ist, dass mein Mann und ich uns abstimmen müssen, wie wir zusammen den Kindern gegenüber auftreten wollen und einen Kompromiss zwischen unseren verschiedenen Erziehungsstilen finden. Allein dieser Rückhalt würde unserer Tochter schon eine Menge Mut zur Selbstentscheidung geben und sie bekommt das Selbstvertrauen, was wir uns von ihr wünschen, zurück.
Diese Woche lief es morgens schon recht gut bei ihr. Sie fing nicht zu Hause an zu weinen und ging sehr selbstbewusst aus dem Haus und zur Schule. Sobald sie aber im Flur zu ihrer Klasse ankommt, wo viele Kinder am rumtoben sind, macht sie sich klein und sucht bei mir die Sicherheit.
Nächste Woche habe ich ein weiteres Gespräch mit der Psychologin, wo mein Mann auch mit dabei sein wird.
Als Fräulein Y. am Montag ohne weinen und ohne Anstalten mit der Klassenlehrerin in die Klasse ging, fragte Mister M. mich ganz verwundert, warum Fräulein Y. nicht geweint hatte.
Es brach mir ein wenig das Herz, als er es fragte und ich hoffe, dass er es nicht als ein alltägliches Ritual empfindet. Er hatte es auch verstanden, als ich ihm versuchte zu erklären, dass es eigentlich keinen Grund gibt, zu weinen und dass Fräulein Y. heute mutig genug war.
Wenn wir ihn nach dem Kindergarten fragen, wie der Kindergarten war, antwortet er auch immer: "Gut! Ich heute nicht weinen." und nickt dabei ganz überzeugt.

Freitag, 18. September 2015

Vietnamesischer Spruch: Wenn das Kind wie eine alte Omi wirkt

Natürlich sehen unsere Kinder nicht wie alte Omis oder Opis aus.
Kennt ihr die Situationen, wenn ein Kind sich erwachsener Verhält als es eigentlich ist und man als Eltern selbst total überrascht ist?
Solche Momente habe ich öfter mal bei meinen Kindern, bei Fräulein Y. verstärkter als bei Mister M, was wohl auch am Alter liegt und dem unterschiedlichen Entwicklungsprozess.
Fräulein Y. war in der Hinsicht schon immer geistig weiter entwickelt als ihr Bruder, während der Kleine sich lieber physisch entwickelt.
Fräulein Y. erstaunt uns immer wieder mit Phrasen oder Verhaltensweisen, die wir ihr noch gar nicht zugetraut haben.
In Vietnam sagen wir dann immer 'giống như bà gù' (wörtlich: wie eine bucklige Frau), was darauf hindeutet, dass das Verhalten des Kindes sehr weise war.

Wie auch anfang der Woche als ich sie wieder von der Schule abholte und auf dem Heimweg über die Schule ausquetschte.
Sie erzählte mir, dass sie in der Pause mit ihrer Freundin Livana und einer 3.-klässlerin gespielt hatte.
Die Drittklässlerin meinte, dass Fräulein zu langsam laufen würde und wollte sie daher ausschließen.
Nach einigen Wortwechsel ist sie auch mit dem anderen Mädchen weggelaufen und hatte meine Tochter alleine zurück gelassen.
Fräulein Y. mit ihrem großen Gerechtigkeitsbewusssein wollte sich nicht damit abfertigen lassen und lief den Mädchen hinterher. Sie stellte sich dann vor die Drittklässlerin und sagte zu ihr, dass sie sie unter 4 Augen sprechen wolle.
Sie wollte das falsche Verhalten des Mädchen klären und sich nicht ausgrenzen lassen und hat sich auch irgendwie wieder in die Spielgruppe eingebracht.

Ich war sehr beeindruckt von ihrem Verhalten. Sie war mutig, souverän und ergeizig sich einem größeren Mädchen zu stellen.
Ich glaube, ich in ihrem Alter hätte mich nicht getraut und wäre traurig zurück geblieben.
Aber sie zeigte mir wieder, dass ich mir keine Sorgen um sie machen brauche und das kleine schüchterne Mädchen, dass immer an Mama's Hand bleiben wollte längst der Vergangenheit angehört.
Es machte mich unheimlich stolz, dass sie nicht vor Konflikten scheut und ihre Meinung fest vertritt! Zwar ist Fräulein Y. nicht als Siegerin aus dem Konflikt gekommen (beim Wettrennen konnte sie nicht gewinnen), aber sie konnte wieder mit der Gruppe spielen und hatte somit ihr Ziel erreicht.
Auf dem Heimweg hatte sie mir die ganze Zeit ihre Wut und den Unmut über die Drittklässlerin erzählt.
Und ich dachte nur still bei mir: meine kleine bá gú! *hihi*

Mittwoch, 16. September 2015

Ein weiterer Schritt zum Erwachsen werden

Mister M. wird in 3 ½ Wochen 3 Jahre alt!! So klein und doch ist er schon so ein großer Junge.
Mir fällt es bei ihm schwerer mich von ihm loszulösen, da er mein Jüngster ist und ich das Gefühl habe, dass er aufgrund seiner Hautprobleme und Allergie noch mehr Obhut von mir benötigt.
Aber letztes Wochenende hatte er mir mal wieder bewiesen, dass er erwachsener ist, als ich dachte.
Da wir am Samstag auf eine Geburtstagsfeier eingeladen waren, hatten meine Schwiegereltern auf ihn aufgepasst. Fräulein Y. war bei einem Kindergartenfreund eingeladen und kam erst spät abends dazu. Spontan fragten wir auch an, ob die Kinder bei den Großeltern schlafen könnten. Mister M. hatte bereits ein paar mal geäußert, dass er auch bei den Großeltern schlafen wollte, als seine Schwester in den Sommerferien bei denen nächtigte. Auch diesmal willigte er zu (obwohl seine Meinung dann am Samstag doch immer wieder schwankte).
Sicherheitshalber bin ich am Samstag früher nach Hause gefahren, da ich für den Fall, dass Mister M. zu mir möchte, bereit stehen möchte.
Aber letzendlich stellte sich heraus, dass dies gar nicht nötig war. Die Kinder sind erst gegen 22 Uhr ins Bett gegangen und haben bis halb 7 Uhr morgens durchgeschlafen.
Wir waren so glücklich und stolz auf ihn, als wir selber morgens erst gegen 9 Uhr wach wurden. Ich hatte seit langem nicht mehr so lange und erholsam geschlafen!!
Dafür kam uns der Sonntag viel zu kurz vor, auch wenn die Kinder schon gegen 11 Uhr wieder kamen.
Als Mister M. nach Hause kam kam er mir auch richtig groß und selbstständig vor. Als ob er sich über Nacht verändert hatte. Er wollte auch den ganzen Tag nicht an die Brust und spielte zu Hause eigenständig im Spielzimmer und mit Fräulein Y.
Dafür machte er auch vieles auf eigene Faust, was er gar nicht sollte (mit Stühlen schmeißen, den Tisch anmalen, auf die Sofalehne klettern), so dass kaum er zu Hause ist mein Mann ihn wieder und wieder ermahnen musste.
Da will ich nicht wissen, was für ein Rabauke er ist, wenn er einen weiteren Schritt zur Selbstständigkeit macht, haha :D.

Jetzt, wo er auch woanders schlafen kann, ohne dass ich ihn in den Schlaf stille heißt aber nicht, dass ich ihn nicht mehr stillen brauche. Zu Hause fordert er weiterhin die Brust zum Schlafen.
Da muss ich wohl noch etwas warten, bis er vollständig auf meine Busen verzichten möchte.

Montag, 7. September 2015

Fräulein Y.'s Einschulung *yiieppiiiyyeeyy*

Am Samstag war es endlich so weit! Ich hatte mich die ganze Woche ziemlich gestresst gefühlt, da ich noch keine Vorbereitungen getroffen hatte und nun alles mögliche besorgt werden musste.
Ich hatte weder einen Plan, was sie anziehen sollte, noch was wir an Essen zubereiten oder wie die Deko auszusehen hatte.
Wir hatten nachmittags/abends auch immer irgendwas zu tun, so dass ich nicht ohne Kinder was machen konnte. Aber letztenendes ist es doch ganz schön geworden.
Mein Mann hatte mich diesmal tatkräftig unterstützt und in der Wohnung eine ganze Menge umgeräumt, ausgemistet und Ordnung geschaffen, so dass ich mich um die Einkäufe und die Deko kümmern konnte. Den ganzen Donnerstag hatte ich damit verbracht mit Fräulein Y. Turnschuhe zu finden. Aufgrund ihrer Einlagen war es nicht einfach, die geeigneten Schuhe aufzutreiben. Wir haben viele schöne gefunden, aber mit dem Einlagen drückte es oder sie rutschte mit der Verse aus den Schuhen. Es war zum Verzweifeln!!
Wir haben dann ein Paar Adidas Schuhe gefunden, die zwar nicht mit Klettverschluss waren und auch keine helle Sohle hatten, aber ich war froh, überhaupt was gefunden zu haben. Ich konnte sie ja nicht ohne Turnschuhe zum Turnen schicken. :-/
Dadurch war das Shoppen für sie auch keine Freude und sie konnte die Zeit mit mir nicht richtig genießen. Sie wollte dann auch lieber mit dem Papa zum Gitarrenunterricht und ich sollte Mister M. abholen.
In solchen Momenten komme ich mir wie eine Rabenmutter vor, da kann ich mich nicht zusammen reißen und muss meinen Stress auf meine Mitmenschen projezieren. Dabei war es meine eigene Schuld, dass ich alles (mal wieder) auf den letzten Drücker machen musste.
Am Freitag hatte ich nach der Arbeit noch die letzten Spielsachen für die Schultüte gekauft und bin doch nochmal mit den Kindern in die Stadt gefahren, um meinem Mann einen Anzug zu kaufen und nochmal nach was Hübschen zu schauen. Meine Kinder konnten es leider nicht lassen, im Kaufhaus herumzutoben und die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zu ziehen.
"Immer tief durchatmen, du kannst eh nichts mehr ändern", dachte ich immer ich wieder und versuchte diesmal gelassen zu bleiben.
Als ich mich aber wegen einer Krawatte länger beraten ließ und die Kinder sich gegenseitig durch die Gänge scheuchten und dabei laut kreischten, platzte bei mir letzendlich doch der Kragen.
Mister M. juckte es aber überhaupt nicht und er lief weiter kreischend vor mir weg.
Ich frage mich, ob ich die einzige Mama bin, die solche Kinder hat.
Mein Mann wirft mir immer wieder vor, dass ich unsere Kinder zu viel gewähren lasse und nicht streng genug bin. Dabei sehe ich nicht, warum ich kindliche Triebe und den Drang nach Freiheit und Entfaltung verbieten sollte. Ich versuche manchmal diese einzudämmen, da es sich nicht immer gehört und sie die Grenzen weit überschritten haben. Aber sie sollten keine Zweifel für ihr handeln haben. Ich finde es wichtig, dass sie Angst haben, etwas falsches zu tun.
Lernen wie die Gesellschaft tickt, werden sie noch früh genug. Jetzt sollten sie erkennen, dass das was sie fühlen nicht immer falsch sein kann.
Durch das ganze Theater der Kinder kamen wir leider auch recht spät wieder heim und alle kamen viel zu spät ins Bett. Ich blieb noch bis 3 Uhr morgens wach, um das Essen vorzubereiten und den letzten Feinschliff durchzuführen. Es sollte ja alle perfekt sein, was es aufgrund der mangelnden Zeit leider nicht war. Aber die Gäste, und vor allem Fräulein Y., waren dennoch begeistert. :-)
Als der lang ersehnte Einschulungstag endlich kam (mein Mann und ich waren noch todmüde und total verschlafen), bekam Fräulein Y. nach dem kleinen Frühstück wieder Bauchschmerzen und wollte sich hinlegen. Da wir nicht mehr viel Zeit hatten und ich noch zum Bäcker musste, Baguettes holen, hab ich ihr eine Wärmflasche zum Kuscheln fertig gemacht.
Um 10 Uhr fing die Kirche an und meine Schwiegereltern wollten uns um 9:30 Uhr abholen.
10 min. vorher fing Fräulein Y. an Zweifel zu bekommen und wollte nicht aufstehen. Sie wollte nicht zur Einschulung und will nicht zur Kirche. Ich bemühte mich, ihr gut einzureden, aber sie fing nur an zu weinen und wollte zu Hause bleiben. Auch mein Mann oder die Oma konnte sie nicht überzeugen. Also mussten wir sie doch mit sanfter Gewalt aus dem Bett holen und sie zur Kirche tragen.
Auf dem Weg dahin hatte sie sich glücklicherweise beruhigt, sah aber nicht sehr glücklich aus.
Die Lehrerin hatte ihr das wohl auch angesehen und bot ihr an, sich neben sie zu setzen. Ich blieb auch in Sichtweite, so dass sie die Zeremonie doch etwas genießen konnte. Nach der Zeremonie gingen alle Kinder in ihre Klassen. Sie sah dabei wieder nicht sehr glücklich aus, da sie realisierte, dass sie nun allein auf sich gestellt war.
Aber als sie nach der Unterrichtsstunde wieder zurück kam, lief sie freudestrahlend auf uns zu und war ganz stolz auf sich.
Zu Hause wurde sie mal wieder von Geschenken überflutet und sie war eine ganze Weile damit beschäftigt, alles auszupacken. Dabei hatten mein Mann und ich sogar fast vergessen, unser Geschenk zu überreichen!
Wir hatten danach schön gegrillt und sind später auf das Lotter Straßenfest gegangen. Die Kinder durften mit der kleinen Lokomotive die Straße rauf und runter fahren. Die Männer hatten noch einen kleinen Teeladen entdeckt, wo sie verschiedene grüne Teesorten probiert hatten und mein Mann hat beim Glücksrad eine Probefahrt mit einem Mustang gewonnen.
Es war ein sehr schöner Tag für die Kinder, Mister M. war so platt, dass er sogar während des Eincremens eingeschlafen ist. :-D Ich konnte ihn nicht mal vollständig anziehen!

Am Sonntag war dann noch die Taufe von meiner Nichte, so dass wir wieder eine schöne kleine Familienfeier hatten und dadurch mal wieder später ins Bett kamen als geplant.
Abends im Bett wollte Fräulein Y. noch über die Schule und ihre Mitschüler reden, was sie dort erwartet, was sie dort machen und wie lange sie da bleiben soll.
Sie hat nämlich fürchterliche Angst in der Schule gehänselt zu werden und dort keine Freunde zu finden. Sie spricht uns immer wieder darauf an, was sie machen soll, wenn sie jemand ärgert, wenn es dort blöde Jungs gibt, wenn sie niemanden kennt, der ihr helfen kann usw. Der Gedanke beschäftigt sie so sehr, dass sie die letzten Nächte wieder Alpträume bekam.
Heute morgen klagte Fräulein Y. auch wieder über Bauchschmerzen, aber sie bekam sie schnell in den Griff und ging mit mir anstandslos zur Schule.
Der Abschied war auch ohne Klammern und Tränen gewesen, was mein Mann zunächst befürchtet hatte. Es lief super!! Ein Kind, das Fräulein Y. vorher schon von der Musikschule kannte winkte ihr auch gleich freudestrahlend zu und wartete darauf, dass sie sich neben ihr setzte.
Das gab ihr wohl auch die Sicherheit und beruhigte sie, da sie sich nicht alleine fühlen musste.
Wir sind nun auch schon ganz gespannt, was sie uns heute nachmittag erzählen wird. Wie sie ihren ersten Schultag findet und ob sie sich auf weitere Schultage freuen wird!!

Sonntag, 30. August 2015

Vom Freizeitpark bis hin zur Überraschungspost für Fräulein Y.

Wir hatten diesmal ein wahrlich ereignisreiches Wochenende hinter uns.
Mein Mann wollte spontan mit uns nach Slagharen fahren, wovon wir seit einigen Monaten bereits Gutscheine erworben hatten.
Von mehreren Seiten hatten wir bereits gehört, dass der Freizeitpark dort sehr schön sein soll und da die selber mit geringen Wartezeiten bei den Fahrgeschäften werben, ist das eine ideale Voraussetzung mit Kindern :).
Also haben wir die Familie meines Mannes gefragt, ob sie ebenfalls Zeit haben und sind alle Mann am Samstag morgen losgedüst.
Die Fahrt dorthin war recht angenehm, da wenig Verkehr war und die Straßen kaum Baustellen hatte.
Mister M. fuhr bei meinen Schwiegereltern mit und konnte im Auto auch schon ein kleines Mittagsschläfchen machen. Fräulein Y. hatte sich spontan dazu entschieden, bei uns mitzufahren.
Wir hatten auch richtig schönes Wetter für einen Freizeitpark-Aufenthalt. Die Fahrgeschäfte waren recht übersichtlich und hatte immer am Eingang eine Messsäule, an der man erkennen konnte, ob das Kind dort alleine, mit Begleitung oder gar nicht mitfahren durfte. Es gab auch viele Fahrgeschäfte für Kinder und Mister M. kam nicht zu kurz.
Die Kinder waren total begeistert von den Karussels, der vielfältigen Auswahl und der verschiedenen Themenwelten. Sogar Ponyreiten wurde dort angeboten.
Das war natürlich für Fräulein Y. der Hightlight, leider kam Mister M. nicht sehr weit mit dem Pony, da ich das Pony nicht dazu bewegen konnte, mit mir die Runde zu drehen. Ich wollte auch nicht zu sehr an dem Geschirr ziehen, da ich nicht wusste, wie das ruppig das Pony reagieren würde und ich keine Hand frei hatte, Mister M. festzuhalten. Als er merkte, dass das Pony wie ein sturer Bock auf der Stelle blieb, fing er an zu weinen (womöglich aus Unsicherheit). Ich war sehr enttäuscht, dass ich nicht mit ihm die Runde drehen konnte. Enttäuscht von mir, da ich ihm den kleinen Traum nicht erfüllen konnte. Denn er sprach sehr oft vom Ponyreiten und war auch sehr begeistert von den Ponys. Ich denke, das Pony hatte einfach gemerkt, dass ich absolut kein Pferdefreund bin.
Das Ponystreicheln war aber ein kleiner Trost für ihn, womit er sich dann auch zufrieden gab.
Und somit haben wir einfach ein paar mehr Runden auf dem Pferdekarussel gedreht (wo auch bei mir kein Tier bocken konnte :D).
Um 18 Uhr schloss der Freizeitpark auch und wir hatten uns auf den Heimweg begeben.
Wir hatten schon lange nicht mehr so einen schönen Tag zusammen verbracht. Auch mein Mann konnte den Tag mal richtig genießen, ohne ständig an sein Studium zu denken (was mich umso mehr glücklich macht).
Als wir zu Hause ankamen, wurden wir von einem großen Umschlag in unserem Briefkasten überrascht. Dieser war nämlich am Fräulein Y. adressiert.
Als wir diesen zusammen aufmachten, war eine Reihe sorgfältig ausgewählter Sachen für sie drin.
Ein selbstgeschriebener 2-seitiger Brief, eine Postkarte vom MoviePark, ein selbst gemaltes und beklebtes Bild, eine kleine Einladungskarte und eine Halskette. Ihr Kindergartenfreund Marcello hatte ihr den Brief geschrieben und von seinen Erlebnissen in den Sommerferien berichtet. Ebenfalls lud er sie zu sich zum Spielen ein und berichtete stolz von seinem Führerschein, den er im MoviePark gemacht hatte.
Der Brief hatte meinen Mann und mich sehr berührt. Ihren kleiner Freund kennt sie bereits aus der Krippenzeit, da waren die beiden 2 Jahre alt und er war von Anfang an total vernarrt in Fräulein Y.
Seine Mutter erzählte mir auch immer wieder, dass er in den Sommerferien immer wieder von Fräulein Y. geredet hatte und ihr alles mögliche kaufen wollte, was er beim Shoppen sieht.
Letztes Jahr hatte sie auch nach den Sommerferien Schmuck von ihm bekommen.
Er war schon immer sehr zielstrebig und wusste in jungen Jahren, was er will. Wegen ihm hat Fräulein Y. auch das Gitarren spielen angefangen, da er seit klein auf Gitarre oder Schlagzeug spielen wollte. Da er sich auch sehr für Musik interessiert hat er auch angefangen HipHop zu tanzen.
Er wirkt wie ein absoluter Draufgänger, aber letztens erzählte mir Fräulein Y. dass Marcello im Kindergarten ihr Beschützer war. Sie bräuchte ihn nur zu rufen, und er beschützte sie vor der Person, die sie geärgert hatte.
Wenn ich sowas höre, wünsche ich mir, dass die Freundschaft der beiden noch sehr sehr lange halten wird, trotz dass sie weiter von einander entfernt wohnen. Die Mutter von ihm bemüht sich auch leider nicht all zu sehr darum, dass er seine Freundschaften mit den Kindergartenfreunden pflegt. Daher haben die beiden in der Freizeit nicht all so viel Kontakt miteinander.
Am Sonntag wurden wir spontan von meinen Schwiegereltern zum Frühstück eingeladen. Wir waren in der naheliegenden Bäckerei Brinkhege. Es war sehr entspannt und lecker, und erstaunlicherweise war es diesmal Mister M. derjenige, der die ganze Zeit an der Oma hing (was sonst eigentlich Fräulein Y.'s Rolle war). Danach waren die Kinder noch mit meinem Mann bei der Tick-Tack-Oma und ich konnte zu Hause etwas Haushalt machen. Am nachmittag war ich mit den Kindern in der Waldbühne Oesede, um uns das Familienmusical "Babatz im Zauberwald" anzuschauen. Die Kinder waren sehr interessiert und fanden das Musical toll. Auf der Rückfahrt haben sie mir mehrmals mitgeteilt, dass sie mich lieb haben, da ich sie mit ins Musical genommen hatte. Mir ist es wichtig, dass die Kinder so viel es möglich ist an kulturellen Veranstaltungen mitmachen, da ich denke, dass auch für Kinder so kulturelle Anregungen wichtig sind. Ich liebe das Theater und möchte diese Leidenschaft auch gerne an meine Kinder weitergeben. Sie spielen zu Hause bereits gerne Rollenspiele und können dabei sehr gut schauspielern. Vielleicht kann ich sie ja auch für die Bühne begeistern. Fräulein Y. fand es damals schon immer toll nach einem Kindertheater nochmal die Bühnenperspektive kennenzulernen, aber sie ist noch zu schüchtern, alleine auf der Bühne zu stehen.
Es war ein anstrengendes Wochenende, aber dafür ein sehr schönes. Insgesamt gesehen, war es ein dankbares Wochenende. Meine Kinder sind dankbar für die tollen Aktivitäten, die wir mit ihnen gemacht hatten. Mein Mann ist dankbar, dass er sich endlich wieder frei fühlen konnte und die Zeit mit seiner Familie genießen konnte. Und ich bin dankbar, dass wir als Familie so eine wertvolle Zeit miteinander verbringen konnten (nachdem ich mich eine Zeit lang ziemlich ausgebrannt fühlte) und meine Familie mir so viel Liebe und Dankbarkeit zeigt.