Donnerstag, 5. Dezember 2013

Meine beste Freundin...

Ich finde es immer sehr süß, wenn Kleinkinder die ersten Freundschaften schließen.  Ihre Gefühle zueinander sind unerschütterlich und sie sind sich ziemlich treu.
Es ist schon fast wie eine Liebesbeziehung.
Genauso euphorisch begegnen sie sich und haben sich auch immer etwas zu erzählen,  egal ob sie sich einen Tag nicht gesehen haben, 12 Stunden oder erst 5 Minuten.
Seitdem Fräulein Y. in der Krippe ist war ihr bester Freund und Verehrer ein Junge namens Marcello. Wie ich gehört hatte, hatte er in der Krippe und später dann auch im Kindergarten fast alles für sie getan und sie bekam auch regelmäßig Geschenke von ihm. Dieses Jahr bekam sie nach den Sommerferien eine Halskette und ein Haarreif, welche er höchst persönlich ausgesucht hatte. Und als sie ihren 4. Geburtstag feierte, wollte sie nur Marcello einladen. Die beiden waren das Pärchen schlecht hin.
Aber seit neustem hat Fräulein Y. den besten Freund gegen eine beste Freundin ausgetauscht. Ihre beste Freundin heißt jetzt Laila. Ein süßes Mädchen mit langen blonden Haaren und einer Affinität zu Barbies. Da Laila auch schon 5 ist, sieht Fräulein Y. sie als kleines Vorbild, denn sie will nur noch Leggings mit Röcken oder Kleid tragen, lamge Haare haben und natürlich ganz ganz viel Barbies.
Seid Tagen bittet sie darum zu Laila nach Hause fahren zu dürfen oder sie zu uns einzuladen. Die Kinder diskutieren im Kindergarten darüber wann sie Zeit haben und wer wann zu wem fahren kann. Sogar Telefonnummern und Adressen haben sie ausgetauscht.
Letztendlich hat Lailas Mutter mich gestern angerufen, weil Laila ihr die ganze Zeit in den Ohren gelegen hatte, dass sie Fräulein Y. einladen will.
Wir hatten dann spontan einen Termin für heute ausgemacht, da wir beide heute Zeit hatten. Nach dem Kindergarten fuhren wir also hin. Die Kinder waren schon den ganzen Tag voller Vorfreude und erzählten allen im Kindergarten über das freudige Ereignis.
Fräulein Y. hatte sich auch sofort dort wohl gefühlt und fragte mich nach einer Weile wann ich denn endlich nach Hause fahren will. Sie traue sich doch alleine dort zu bleiben. Ich erklärte ihr, dass ich gar nicht fahre und solange bleibe, aber sie meinte, sie wolle das ich fahre. Letztendlich hatte sie es doch akzeptiert, dass ich nicht fuhr.
Sie hatte dort unheimlich viel Spaß und spielte abwechselnd mit Laila und ihrem Bruder Leis, oder auch mit beiden. Aber sie genoss es, von beiden umworben zu werden und im Mittelpunkt zu stehen. Es war schön zu beobachten, wie sie aufblühte und mal wieder richtig toben konnte.
Zum Abschied gab es natürlich ganz viele Küsschen und Umarmungen und sie meinte sogar,  dass sie bei Laila schlafen wolle.
Sie war so aufgeregt, dass sie die ganze Heimfahrt über nur geredet hatte, und als sie zu Hause war natürlich auch. :)
Ich bin froh darüber, dass sie eine Freundin gefunden hat und hoffe, dass sie weiterhin soziale Kontakte pflegt. Die meisten Kinder in ihrem Kindergarten sind zwar ganz nett, aber leider sind die Eltern etwas seltsam und auch nicht so an Freundschaften für ihre Kinder interessiert.

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